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Hainpark: 48 ha Klima-Macher.

Weltklima.

Die Wälder dieser Welt und das globale Klima verbinden eine primäre Wechselwirkung. Die Wälder haben einen hohen Einfluß auf das Welt- wie auch Regionalklima. Mit dem erdumspannenden Gürtel von Tropenwäldern bis hin zu den großen Nadelwaldregionen Russlands und Kanadas stellen sie  gigantischen Kohlenstoffspeicher dar.

Wälder erfüllen wichtige Klimafunktionen: Als Kohlenstoffspeicher beeinflussen sie den für das Klima relevanten Kohlenstoffzyklus. Wälder bedecken 30 Prozent der Landoberfläche, sie speichern aber etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs in ihrer Vegetation. Zusammen mit den weiteren Kohlenstoffmengen, die in den Waldböden gespeichert sind, übersteigt dies sogar die Menge an Kohlenstoff in der Atmosphäre. Zudem steuern Wälder als größte terrestrische Kohlenstoffspeicher Verdunstung, Wasserkreisläufe und so das Wettergeschehen.

Zusammenhängende Waldflächen funktionieren wie riesige Klimaanlagen. Die Bäume setzen die auf ihre Kronen einstrahlende Sonnenenergie in Wasserdampf um, der einen kühlenden Effekt auf die Atmosphäre hat.

Bäume sind aufgrund ihrer Langlebigkeit und Standortgebundenheit von klimatischen Veränderungen besonders betroffen. Vielerorts werden Stürme und lange Trockenperioden die Wälder schwächen. Zumal der geschwächte Baum von Pilzen und schädlichen Käfern befallen wird. In den hiesigen Wäldern betrifft das zum überwiegenden Teil Nadelhölzer wie Fichten, Tannen, Douglasien, Kiefern und Lärchen.

Folglich: Klima in Not!

Der deutsche Wald...

...bedeckt 32 % der Staatsfläche. In Bayern liegt der Anteil bei 37 %. Weitere Fakten zum Wald in Deutschland (Wikipedia) hier per "Klick".

Klimapfad...

"Auf den folgenden sechs Stationen wollen wir, die Naturfreundejugend Bamberg, euch den Klimawandel erklären und konkrete Folgen erläutern. ... Besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Thomas Foken."

Seit Oktober 2020 zeigen die Naturfreundejugend Bamberg an sechs Stelen die maßgeblichen Faktoren des Klimawandels. Zu sehen ist die Präsentation am nördlichen Rand der Schillerwiese oder nachfolgend als pdf-Datei.

Bamberger Biosphäre

Die Kartierung von Stadtbiotopen in Bamberg nennt knapp 560 ha registrierte Fläche (ca. 10 % des Stadtgebietes), wobei hier 48 ha auf den Hainpark entfallen.

Das "Grünflächenmanagement" der Stadt Bamberg verantwortet eine Fläche von 232 ha - Parkanlagen, Rasenspielfelder, Spielplätze, Friedhöfe, Straßenrandbegrünung. Auf diesem Areal stehen ca. 14.000 Großbäume, die im Kataster registriert sind. Zu dieser Fläche addieren sich die Bannwälder des Michelsberger Waldes (ca. 900 ha), Teile des Bruder- und des Hauptsmoorwaldes (davon Stadtwald 348 ha). 

Querverweis.

"Bamberg im Klimawandel" heißt das Buch vom Meteorologen Dr. Thomas Foken. Das Buch gibt Auskunft über das lokale Klimageschehen im Bamberger Land (erschienen 2021 im Erich-Weiß-Verlag, Bamberg, ISBN 978-3-940821-85-0).

Stadtbiotop Hainpark

Die Lage von Bamberg würde(!) klimatisch begünstigt durch eine systemische Luftströmung, die vom Main kommend das Regnitztal hinaufziehen will, aber die Baulichkeiten Bambergs behindern die Luftzufuhr. Die Hauptfrischluftzufuhr kommt somit aus dem Regnitz- und dem Aurachtal vom Süden her. Zusätzlich sorgen Fallwinde, vom Steigerwald kommend, für Belüftung. Die Hänge westlich des linken Regnitzarmes werfen zum späteren Nachmittag Schatten auf den Hainpark und sorgen so zeitig für Abkühlung.

Der Hainpark hat die besonders wichtige Funktion, eine Art Frischlufttrasse Richtung Innenstadt zu sein. Damit übernimmt der Hainpark - durch seinen Standort "vor" der (Insel-)Stadt - die Aufgabe eines Klimafilters. Urbane Luftverschmutzung - Luftgase, Staub, Luftfeuchte und -temperatur - werden vom Wald klimatisch regeneriert. Nicht nur der Baumbewuchs, auch die Wiesen und Unterpflanzungen des Waldes, also das Mikroklima, erfüllen ihren Zweck der Umwälzung. Der Hainpark als Typus eines Englischen Gartens kommt in Größe und Struktur dem Ideal eines Parkklimas nach. (Quelle: Thomas Foken - www.micrometeorology.de )

Zwischenruf

Der Klimawandel setzt auch den Hainpark zu. "80 Großbäume sind nicht mehr zu retten," meldet das Gartenamt noch im Herbst 2019. Tatsächlich mussten über 100 Bäume aus dem Hainpark genommen werden!

Im Herbst 2020 die nächste Negativ-Meldung: Die Trockenschäden an den Bäumen im Hainpark nehmen zu. Weitere Bäume müssen in den Kronen ausgelichtet oder gefällt werden. Siehe Bericht vom 15.10.2020.

07.07.2020

15.10.2020

Hainpark und Wasserwirtschaft.

Gespeist durch Filtrat aus der Regnitz wird seit 1963/1964 aus dem Gebiet des Luisenhains über zwei Brunnen Trinkwasser entnommen. Wie wichtig sind die Brunnen für die Wasserversorgung in der Stadt? Wie steht diese Wasserentnahme heute zum Natur- und Klimaschutz? Siehe Seite "Wasserwirtschaft".

Das Gesicht (nicht nur) des Hains verändert sich.

Siehe auch den Bericht der Stadt Bamberg vom November 2019 - hier per "Klick" und...

...und Kernzonen der Schädigung im Hainpark:

Sommer-Momentum: Prima Klima - lokal.

Der angereicherte Sauerstoffgehalt der Waldluft ist auffallend. Die Luftbewegung im Kleinklima und die im Sommer wohltuende Abkühlung u.a. durch die Beschattung durch Großbäume sind die Attribute, die das Verweilen, den Aufenthalt im Hainpark so angenehm machen. Ein weiteres, mentales Plus ist der Licht-Schatten-Wechsel in einer vor über 200 Jahren nach Maßstäben des Englischen Gartens szenarisch konzipierten Parkanlage. All das gilt es zu bewahren, zu pflegen. Helfen sie mit - Stichwort "Baumpatenschaft".

Phänometrie

Klimawandel erkennen und verstehen - darum geht es bei der Phänometrie: Biologische Prozesse werden für klimatologische und meteorologische Modelle herangezogen. Dafür werden jahreszeitliche Abläufe der Natur (Phänologie) empirisch studiert. Federführend für die Phänometrie ist der Deutsche Wetterdienst. Über eine naturräumliche Gliederung sind lokale Stationen landesweit eingerichtet, die innerhalb von zehn Phasen des phänologischen Kalenders charakteristische biologische Erscheinungen dokumentieren und an die zentrale Erfassungsstelle melden. Die von ehrenamtlichen "Naturguckern" so gesammelten Daten werden analysiert, um den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Natur zu erkennen und zu verstehen.

Für die Erfassung des Naturraums Bamberg ist der Hainpark als Station im Fokus und soll als Beobachtungsfeld dienen. An dieser Stelle wird über den Fortschritt des Projektes berichtet. 

Quelle: Wikipedia